Botulinumtoxin bei Blepharospasmus – eine retrospektive Auswertung

Zweck: Der essenzielle Blepharospasmus ist mit regelmäßigen Injektionen von Botulinumtoxin effektiv zu behandeln. Das Ziel dieser retrospektiven Studie war die Auswertung von Langzeitdaten von Patienten, welche mit regelmäßigen Injektionen über neun Jahre behandelt wurden.

Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der in einem Zeitraum von neun Jahren durchgeführten Behandlungen. Von den 30 Patienten hatten 9 (30 %) einen einseitigen und 21 (70 %) einen beidseitigen Blepharospasmus. Die standardmäßig ausgefüllten Injektionserfassungsbögen, welche Injektionsstelle, Dosierung und Dokumentation über Nebenwirkungen und Wirkung enthielten, wurden beurteilt.

Ergebnisse: Die Langzeitdaten über neun Jahre bei 30 Patient*innen mit 520 Behandlungssitzungen ergaben in knapp 80 % subjektiv zufriedenstellende Ergebnisse ohne relevante kurzfristige oder langfristige Nebenwirkungen. Eine Re-Behandlung musste im Median nach 105 Tagen bei nachlassender Wirkung erfolgen. Als einzige Langzeitfolge trat eine Asymmetrie der Faltenentwicklung nach über fünf Jahren regelmäßig erfolgter Injektionen bei einseitigem Blepharospasmus auf.

Fazit: Der essenzielle Blepharospasmus ist mit regelmäßigen Injektionen von Botulinumtoxin effektiv zu behandeln. Es handelt sich in der Regel um eine Dauertherapie. Eine Aufklärung über das Krankheitsbild sowie eine Sensibilisierung für das variable und unspezifische Beschwerdebild und die Behandlungsoptionen ist bei allen ophthalmologisch-assoziierten Berufsgruppen wichtig.