Covid-19-Pandemie: Empfehlungen zur Infektionsprävention in Optometriepraxen

Zweck:
In den Empfehlungen werden Hygienemaßnahmen zur Minimierung von SARS-CoV-2-Übertragungen in Optometriepraxen begründet..

Material und Methoden:
Im Zeitraum Januar 2020 bis September 2022 wurde eine Literaturrecherche zu Möglichkeiten der Prävention von COVID-19 in NCBI PubMed, Web of Science, Cochrane COVID-19 study register, WHO COVID-19 Global Literature on Coronavirus mit den Suchwörtern SARSCoV- 2 und COVID-19 in folgenden Verknüpfungen durchgeführt: Übertragung, Tenazität, Risikobewertung, Screening, Schutzmaßnahmen, Schutzimpfung, viruzide Desinfektion, viruzide Antiseptik und Postexpositionsprophylaxe.

Ergebnisse:
Obwohl der Hauptübertragungsweg für SARSCoV-2 die Aufnahme von Viruspartikeln über den Nasen-Rachen-Raum darstellt, kann der okuläre Übertragungsweg nicht ignoriert werden. Insbesondere Hand-Augen-Kontakte stellen eine Möglichkeit zur Übertragung von SARS-CoV-2 dar. Der Impfschutz spielt eine wichtige Rolle zur Eindämmung der Übertragung und zur Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe. Das Tragen eines chirurgischen Mund-Nasen-Schutzes ist ein effektives Werkzeug zur Übertragungseindämmung. Insbesondere verhindert er die Weiterverbreitung der Viren, wenn sie von potenziell infektiösen Personen freigesetzt werden. Hände- und Flächendesinfektionsmittel sowie Schleimhautantiseptika mit der Deklarierung „begrenzt viruzid“ sind wirksam gegenüber SARS-CoV-2. Da Viruspartikel auf einigen Oberflächen für mehrere Tage potenziell infektiös bleiben, ist ein Oberflächendesinfektionskonzept notwendig. 

Fazit:
Hygienekonzepte in Optometriepraxen müssen die infrage kommenden Übertragungsmöglichkeiten für SARSCoV-2 berücksichtigen. Patient*innen wie auch Mitarbeiter*innen sollen Mund-Nasen-Schutz, bei Kontakt mit potenziell infektiösen Patient*innen FFP2-Masken tragen. Das Personal sollte gemäß aktuellen Empfehlungen geimpft und in Händedesinfektion geschult sein. Die Indikationen zur Flächendesinfektion kritischer Oberflächen und Geräte müssen eingehalten werden. Personal mit respiratorischer Infektionssymptomatik sollte unverzüglich mittels Antigentest getestet werden. Bei engem Kontakt mit fraglich oder bekannt SARS-CoV-2-positiven Personen sollte die tägliche Testung für 5 d erfolgen. Nach jedem Risikokontakt ist die Prophylaxe mit viruzidem Nasenspray und viruzider Gurgellösung sinnvoll.