Durch Moxifloxacin-Augentropfen induziertes Hornhautödem
Zweck. In diesem Fallbericht wird eine Patientin mit einem akuten, einseitigen, zentralen Hornhautödem beschrieben; die Patientin wurde wegen einer bakteriellen Keratitis infolge des Tragens von Kontaktlinsen mit einer topisch verabreichten 0,5-%ige Moxifloxacin-Lösung behandelt.
Material und Methoden. Bei einer problemfokussierten, klinischen Untersuchung eines akuten roten Auges wurde mit einer Haag-Streit-Spaltlampe und durch Anfärbung der Hornhaut mit Fluoreszein-Natrium im linken Auge der Patientin ein 3 × 3 mm großes Hornhautgeschwür und eine damit assoziierte Reaktion der Vorderkammer festgestellt. Die Patientin begann im linken Auge eine Behandlung mit stündlich applizierten 0,5-%igen Moxifloxacin-Augentropfen und 1-%igen Cyclopentolat-Augentropfen, die dreimal täglich verabreicht wurden. Am dritten Behandlungstag wurden eine 95-%ige Reepithelisierung des Hornhautgeschwürs und eine signifikante Verbesserung der Symptome festgestellt. Wider Erwarten verschlechterte sich die bestkorrigierte Sehschärfe des linken Auges gegenüber dem Ausgangswert, weil sich ein neues zentrales Hornhautödem gebildet hatte. Moxifloxacin wurde abgesetzt und die Patientin begann eine Behandlung mit viermal täglich applizierten 0,3-%igen Ciprofloxacin-Augentropfen; die Patientin sollte zwei Tage später zur Kontrolle kommen.
Ergebnisse. Am fünften Behandlungstag ergab die Untersuchung eine vollständige Epithelisierung des Hornhautgeschwürs und ein sich zurückbildendes subepitheliales Infiltrat. Es war kein zentrales Stromaödem vorhanden und auch keine Reaktion der Vorderkammer festzustellen.
Fazit. Ein akutes Hornhautödem ist eine potenzielle Nebenwirkung bei einer topischen Anwendung von Moxafloxacin. Augenexperten müssen diese mögliche Nebenwirkung berücksichtigen, wenn sie therapeutische Entscheidungen bei der Behandlung einer bakteriellen Keratitis treffen.
Purpose. This case report describes a case of acute unilateral central corneal edema in a patient undergoing treatment with topical moxifloxacin 0.5% ophthalmic solution for bacterial keratitis secondary to contact lens wear.
Material and Methods. During a problem-focused exam of an acute red eye, clinical examination with a Haag Streit slit lamp and sodium fluorescein dye revealed a 3 × 3 mm corneal ulcer and associated anterior chamber reaction in the left eye. The patient was started on moxifloxacin 0.5% ophthalmic solution q1h OS and cyclopentolate 1% TID OS. On day 3, there was 95% re-epithelialization of the corneal ulcer and significant improvement in symptoms. Unexpectedly, the patient’s best corrected visual acuity in the left eye deteriorated from baseline due to new onset central corneal edema. Moxifloxacin was discontinued and the patient was started on ciprofloxacin 0.3% ophthalmic solution QID OS and instructed to return to office in 2 days for follow-up.
Results. On day 5, there was complete epithelialization of the corneal ulcer with a resolving subepithelial infiltrate. The central stromal edema and anterior chamber reaction were completely resolved.
Conclusion. Acute corneal stromal edema is a possible side-effect of topical moxifloxacin use. Eye care providers must be aware of this potential side-effect when making therapeutic decisions for bacterial keratitis treatment.
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