Klinischer Artikel

EDOF-, Trifokal-IOL oder Monovision … was ist besser?

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Autoren
1Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH, Klinik für Augenheilkunde, Potsdam, Germany, Technische Hochschule Brandenburg, Brandenburg an der Havel, Germany
Schlüsselwörter
Brillenfreiheit
Linsenaustausch
Multifokallinsen
EDOF-Linsen
Monovision
Keywords
lens exchange
spectacle independence
multifocal lenses
EDOF lenses
monovision
Zusammenfassung

Zweck:

Ziel dieser Arbeit ist der Vergleich der unterschiedlichen optischen Prinzipien zur Erlangung von Brillenfreiheit durch Intraokularlinsen im Rahmen eines Linsenaustausches hinsichtlich ihrer Effektivität.

Material und Methoden:

Auf Basis einer Literaturrecherche sowie der Analyse eigener klinischer Daten wurden unterschiedliche IOL-Prinzipien hinsichtlich des Fernvisus (mit und ohne Korrektion), Nahvisus (unkorrigiert), mit Fernkorrektion und gegebenenfalls mit zusätzlicher Addition), der Lesegeschwindigkeit (Radner-Tafeln), des Kontrastsehens (Vistech-Charts) sowie der Defokuskurve miteinander verglichen. Auf die spezifische Indikation, subjektiven Beschwerden sowie die jeweiligen Limitationen wurde im Speziellen eingegangen.

Ergebnisse:

Das Prinzip der Multifokallinsen erwies sich als das zuverlässigste Prinzip in Hinblick auf eine komplette Brillenunabhängigkeit, birgt jedoch gleichzeitig das größte Risiko von optischen Nebenwirkungen. Insgesamt zeigten sich für die neuen MIOL mit der AT Lisa tri vergleichbare funktionelle Ergebnisse, auch hinsichtlich der subjektiven photopischen Nebenwirkungen. Im intraindividuellen Vergleich zeigten sich für die Trinova leicht unterlegene Ergebnisse für die Defokuskurve und die Lesegeschwindigkeit, sowie in der subjektiven Einschätzung durch den Patienten. Bei der Frage nach konkreten Halos zeigte sich eine Überlegenheit für die Symfony-EDOF-IOL, alle anderen Fragestellungen wurden für jeden Linsentyp im Median gleich beantwortet.

Fazit:

Trifokale Intraokularlinsen sind die zuverlässigsten, wenn es in erster Linie um die Brillenunabhängigkeit geht. Dabei sind optische Nebenwirkung System-immanent, aber durch moderne Linsentechnologien und bei sorgfältigem perioperativem Setting nur sehr selten funktionell im Alltag beeinträchtigend. Allen linsenaustauschenden Verfahren zur Erlangung von Brillenfreiheit ist gemeinsam, dass es sich um Kompromisslösungen handelt.

Abstract

Purpose:

The aim of this paper is to compare the different optical principles for spectacle independence with intraocular lenses following lens exchange regarding their effectiveness.

Material and Methods:

Based on a literature review and analysis of own clinical data, different IOL principles were compared regarding distance visual acuity (with and without correction), near visual acuity (uncorrected, with distance correction and if necessary, with additional addition), reading speed (Radner charts), contrast vision (Vistech charts) as well as defocus curve. Specific indications, subjective complaints as well as the respective limitations were discussed in detail.

Results:

The principle of multifocal lenses proved to be the most reliable principle in terms of complete spectacle independence, but at the same time carries the highest risk of optical side effects. Overall, the new MIOLs showed comparable functional results with the AT Lisa tri, also with regard to subjective photopic side effects. Intraindividual comparison showed slightly inferior results for the Trinova for defocus curve and reading speed, as well as in the subjective assessment by the patient. The question about specific halos showed a superiority for the Symfony EDOF IOL, all other questions were answered equally for each lens type in the median.

Conclusion:

Trifocal intraocular lenses are the most reliable when spectacle independence is the primary concern. Optical side effects are inherent to the system, but due to modern lens technologies and with careful perioperative setting, they very rarely interfere functionally in daily life. All lensexchanging procedures for spectacle independence have in common that they are compromise solutions.

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