Mikrobakterielle Keratitis: Wie sicher ist Orthokeratologie heute?
Zweck:
Ziel dieses Reviews ist die Zusammenfassung und klinische Beurteilung einer mikrobiellen Keratitis (MK) bei beschleunigter Orthokeratologie (OK).
Material und Methoden:
Auf Basis einer PubMed- und EMBASE-Recherche wurde eine systematische Literaturrecherche früherer und aktueller Studien und Theorien zur Pathogenese von Kontaktlinsen assoziierter MK vorgenommen. In chronologische Reihenfolge werden die Ergebnisse beschrieben und analysiert.
Ergebnisse:
Risikofaktoren einer MK bei OK sind unzureichende Kontaktlinsenpflege, Verwendung von Leitungswasser, nicht Einhaltung der Hygieneabläufe und das Tragen der Kontaktlinsen trotz bereits bestehender Augenreizung. Die statistische absolute Inzidenz einer MK beträgt für alle Kontaktlinsenträger 7,7 MK-Fälle pro 100.000 Patientenjahren und 13,9 pro 100.000 Patientenjahren für junge Kontaktlinsenträger. Der hierfür bedeutendste Keim ist Pseudomonas aeruginosa gefolgt von Akanthamöben. Die vorherrschende Altersgruppe ist im Mittel 15,4 Jahre alt, die vorherrschende ethnische Gruppe sind Personen asiatischer Abstammung. Die meisten MK-Fälle werden in den ersten 19 Monaten diagnostiziert – die meisten Anwender sind keine Kontaktlinsenanfänger. Das corneale Epithel ist das bedeutendste Gewebe für den Erfolg bei OK und am bedeutendsten für den Infektionsschutz.
Fazit:
Kontaktlinsenspezialisten haben eine hohe Verantwortung für die Sicherheit bei OK. MK bei OK kann in hohem Maße vermieden werden, wenn die Risikofaktoren und allgemeine Hygiene beachtet werden. Regelmäßige Kontrollen in kurzem Abstand, die Einhaltung vereinbarter Abläufe, Disziplin, Aus-/Weiterbildung und Kommunikation sind wichtige Mittel, das Risiko einer MK bei OK zu minimieren.
Purpose:
The purpose of this review is to summarize and clinically evaluate microbial keratitis (MK) in accelerated orthokeratology (OK).
Material and Methods:
Based on a PubMed and EMBASE search, a systematic literature review of previous and current studies and theories on the pathogenesis of contact lens associated MK was performed. In chronological order, the results were described and analyzed.
Results:
Risk factors of MK are inadequate contact lens care, use of tap water, non-adherence to hygiene procedures and wearing contact lenses despite pre-existing ocular irritation. The statistical absolute incidence MK is 7.7 MK cases per 100,000 patient-years for all contact lens (CL) wearers and 13.9 per 100,000 patient-years for young CL wearers. The most significant germ is Pseudomonas aeruginosa followed by Acanthamoeba. The predominant age group is 15.4 years old on average, and the predominant ethnic group is persons of Asian descent. Most MK cases are diagnosed in the first 19 months – most users are not contact lens novices. The corneal epithelium is the most significant tissue for OK success and most significant for infection protection.
Conclusion:
Contact lens practitioners have a high responsibility for safety in OK. MK in OK is highly preventable if risk factors and general hygiene are observed. Regular check-ups at short intervals, adherence to agreed procedures, discipline, education/training and communication are important tools to minimize the risk of MK in OK.
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