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Jahreskongress im Rahmen der SICHT.KONTAKTE 2023

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Die teilnehmenden Optometristen, Kontaktlinsen-Spezialisten und Ophthalmologen konnten erstklassige Fortbildung mit 45 renommierten und international bekannten Referenten erleben und in den 23 Vorträgen und 18 Workshops ihre praktischen Fertigkeiten vertiefen. Es war spannend, lustig, interessant, vielseitig, informativ und erhellend – auf ganzer Linie auf einem sehr hohen Niveau.

Mitglieder der Gütegemeinschaft Optometrische Leistungen, des SBAO und der VDCO erhalten bis zu 10 COE Punkte an nur einem Wochenende. Die einhellige Meinung der Teilnehmenden war überragend:

„Was für spannende Tage auf der SICHT.KONTAKTE 2023 in Berlin! Ich habe nicht nur sehr viel Neues gelernt, sondern auch jede Menge bekannte Kollegen und Kolleginnen getroffen sowie gleichzeitig auch viele interessante neue Bekanntschaften gemacht!“ Katharina Manz

„ … tolle Möglichkeit sich effektiv, auf hohem Niveau
weiterzubilden und seine Kontakte mal wieder life zu sehen.“ Tanja Leideck

„Gelungener Workshop – interessante Themen – guter Austausch – ein voller Erfolg. Wir freuen uns auf das nächste Jahr.“ Eva Glaser

„Ein schönes Wochenende mit buntem Potpourri aus der gesamten Augenoptik & Optometrie geht zu Ende! Vielen Dank für die tollen Gespräche, interessanten Ideen und die Einladung als Referentin …“ Svenja Nienhaus

Die Vorträge am Freitagvormittag konzentrierten sich inhaltlich auf den Keratokonus und dessen Versorgung. Den Kongress eröffnete Dr. Elias Flockerzi, Leiter der Hornhautsprechstunde an der Klinik für Augenheilkunde in Homburg, zum Thema „Stadiengerechte Therapie des Keratokonus“. Er stellte die verschiedenen Therapieoptionen bei Keratokonus vor – von Kontaktlinsenanpassung über Crosslinking und Implantation intrakornealer Ringsegmente bis zur Hornhauttransplantation (anterior lamellär oder durchgreifend). Anschließend konnte sich das Publikum auf den Vortrag von Alexander Starfinger zum Thema „Besonderheiten bei der Kontaktlinsen-Anpassung nach Crosslinking, Keratoplastik und anderen Eingriffen der Hornhaut“ freuen. Es folgte ein Vortrag von Manuel Kovats mit dem Thema „Einfluss der Skleraform auf die Kontaktlinsenanpassung“. Herr Kovats erläuterte bewährte Methoden und Ansätze, um Herausforderungen bei der Sklerallinsenanpassung wie zum Beispiel Pinguecula oder Narben zu bewältigen. Diesen interessanten und praxisrelevanten Vortragsblock beendete Irina Wahrendorf mit dem Thema „Huckepackanpassung bei Keratokonus (aus der Praxis für die Praxis)“. Sie erklärte, was bei der Anpassung von Huckepack-Kontaktlinsen bei Keratokonus zu beachten ist und wie dabei vorgegangen werden kann.

Die Vorträge am Nachmittag standen ganz im Zeichen der Forschung zum vorderen Augenabschnitt. Dr. Robert Herber eröffnete den Themenblock mit seinem Vortrag „Korneale Biomechanik bei Keratokonus – Screening, Follow-up und Therapiebeurteilung“, gefolgt von Dr. Sven Jonuscheit mit der Präsentation aktueller globaler Forschungsergebnisse im Bereich der Kontaktlinsenforschung. Vor der Kaffeepause wurde es dann besonders spannend und interessant mit der Präsentation einer Weltneuheit durch Bernd Brückner und Maik Stach zum Thema „Freiform-Sklerallinsen basierend auf Pentacam CSP Pro Daten“.

Am späten Freitagnachmittag hieß es dann Bühne frei für die VDCO Young. Es wurden drei top aktuelle Abschlussarbeiten durch Jessica Gruhl „Die Treatmentzonengröße nach der Orthokeratologie-Anpassung“, Jennifer Veil „Nachhaltigkeit und Plastikverbrauch bei Kontaktlinsen – bisherige Maßnahmen der Kontaktlinsenindustrie und Einstellung der Anpasser*innen“ und Katharina Manz „Eine prospektive Umfrage zur Anwendung von Anpassleitfäden für weiche multifokale Kontaktlinsen“ präsentiert. Jessica Gruhl stellte die Ergebnisse einer retrospektiven Auswertung zum Einfluss der Ausgangsrefraktion sowie der Hornhauttopographie- und Kontaktlinsendaten auf die Größe und Form der Treatmentzone dar. Jennifer Veil präsentierte die Ergebnisse ihrer Umfrage unter Kontaktlinsenanpassern zum Kenntnisstand der Anpasser*innen bezüglich der Entsorgung von Kontaktlinsen und Verpackungen sowie hinsichtlich der Kommunikation mit den Kund*innen, des Stellenwerts dieser Thematik sowie des Wissens über plastikneutrale Kontaktlinsen. Katharina Manz stellte ihre Auswertung zu Anpassleitfäden und deren Praxisrelevanz bei der Anpassung von multifokalen Kontaktlinsen vor.

Justin Kwan OD, Keynote Speaker und Myopieexperte, eröffnete am Samstag den Themenvormittag zur Myopie. Er referierte über „Confident Myopia Management with Contact Lenses“. Dabei erläuterte und motivierte er zum frühzeitigen Myopiemanagement. Anschließend gab Machteld Devenijn einen „Vergleich klinischer Studien verschiedener Möglichkeiten der Myopiekontrolle hinsichtlich des altersentsprechenden physiologischen Achsenlängenwachstums“. Sie verdeutlichte, dass verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für die Verlangsamung des Augenlängenwachstums wie niedrig dosiertes Atropin, spezielle Kontaktlinsen und Spezialbrillengläser bestehen. Abschließend referierte Dr. Martin Lörtscher zum Thema „Akkommodation in der Myopiekontrolle“. Er gab Praxistipps, wie eine ungewollte Überkorrektion verhindert werden kann und zeigte auf, wie die optischen Myopie-­Kontrolloptionen die Akkommodation beeinflussen.

Kurz vor der Mittagspause wurde es dann sehr emotional. Stefan Schwarz referierte über „Augenprüfungen bei Menschen mit geistiger Behinderung“. Er sensibilisierte das Publikum in einem bewegenden Vortrag für die Möglichkeiten jedes einzelnen sich einzubringen, um das Sehvermögen und die Augengesundheit von Menschen mit geistiger Behinderung zu schützen, zu verbessern und gesundheitliche Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten in unserem Gesundheitssystem zu stoppen.

Den Samstagnachmittag eröffnete Esther Goeltzer mit einem Vortrag zum Thema „Störungen der Okulomotorik im Senium“. Es wurde aufgezeigt, inwieweit normale altersbedingte Veränderungen unabhängig von möglichen zusätzlichen pathologischen Veränderungen das Sehen beeinträchtigen und entsprechende Auswirkungen für den Alltag von alten Menschen haben kann. Anschließend eröffnete Dr. Daniela Nosch den Themenblock „Trockenes Auge“ mit einem Vortrag zum Thema „Kontaktlinsenbedingtes Trockenes Auge – Gründe und Auswirkungen“. Sie erläuterte die möglichen Gründe für Drop-outs bei kontaktlinsenbedingten trockenen Augen und eventuelle Anzeichen, um diese zu vermeiden. Der anschließende Vortrag von Dr. Alex Müntz, Leiter des Instituts für Optometrie an der Oltener Fachhochschule Nordwestschweiz, behandelte das Thema „Digitale Zukunft, analoges Auge“. Er erläuterte die zunehmende digitale Augen­belastung, durch die Komfort, Sehkraft und Lebensqualität beeinträchtigt werden kann und zeigte Möglichkeiten auf, die Sehgesundheit im digitalen Zeitalter zu schützen. Als Abschluss zum Thema referierte Dr. Stefan Bandlitz über die „Tränenfilmstabilität und corneale Epitheldicke“. Er erläuterte unter anderem Techniken zur Messung der Tränenfilmstabilität und der Epitheldicke. Der späte Samstagnachmittag war geprägt von Vorträgen zum hinteren Augenabschnitt. Dr. Wolfgang Cagnolati startete mit seinem Vortrag zum Thema „Periphere Netzhautveränderungen in der optometrischen Praxis“. Der Vortrag widmete sich den peripheren Netzhautläsionen und deren klinischer Relevanz in der optometrischen Praxis. Tom Köllmer stelle dem Publikum anschließend die „Farben der Netzhaut“ vor. Er veranschaulichte die möglichen unterschiedlichen Farben, die ein Optometrist auf der Netzhaut finden kann, eindrucksvoll mit zahlreichen Fundusbildern sowie OCT-Schnittbildern. Die soeben erlernte Theorie konnte das Publikum anschließend bei dem Vortrag von Svenja Nienhaus zum Thema „Case-­Report Netzhaut: Ich sehe was, was du nicht siehst“ in die Praxis umsetzen. Frau Nienhaus präsentierte zahlreiche und abwechslungsreiche Fallbeispiele. Alle Themen wurden praxisnah und bildhaft veranschaulicht, so dass die Teilnehmenden eine Vielzahl praktischer Tipps für den Berufsalltag mitnehmen konnten.

Während der zwei Tage liefen bis zu vier Workshops zu einzelnen Fachthemen parallel (zum Beispiel Kinderopto­metrie: Ein praxisorientierter Untersuchungsablauf; Myopie – Die 10 häufigsten Missverständnisse im Myopie-­Management; Computergestütztes Visualtraining; Inspektion des vorderen Augenabschnitts mit der Spaltlampe; Weiche, formstabile oder Sklerallinsen? – Pros und Kontras der Anpassungen und viele weitere), woran sich auch Vertreter unserer Industriepartner beteiligten. So manche Teilnehmer*innen wurden so vor die Qual der Wahl gestellt.

Neben einem gelungenen fachlichen Kongress begeisterte die Veranstaltung die 430 Gäste durch einen aktiven und persönlichen Austausch. Die Ausstellung mit 24 Ausstellerständen bereicherte mit einem umfangreichen Repertoire die gesamte Veranstaltung. An dieser Stelle bedankt sich die VDCO für das Vertrauen ihrer Partner, die gute Zusammenarbeit sowie das Engagement, die Fortbildung finanziell zu unterstützen.

Herzlichen Dank an:

Alcon Deutschland GmbH

Appenzeller Kontaktlinsen AG

argus individuell optic GmbH

Bausch + Lomb Boston Materials

Bausch + Lomb GmbH

bon optic Vertriebsgesellschaft mbH

Carl Zeiss Vision GmbH

Deutsche Augenoptik AG

DOZ-Verlag Optische Fachveröffentlichung GmbH

epitop GmbH

Essilor GmbH

EYEFOX UG

Eyetec GmbH

Falco Linsen GmbH

Galifa Contactlinsen AG

GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH

HECHT Contactlinsen GmbH

HOYA LENS DEUTSCHLAND GmbH

Menicon GmbH

mgo fachverlage GmbH & Co. KG

Mirantus

MPG&E Handel und Service GmbH

OCULUS Optikgeräte GmbH

Ophthalmica GmbH & Co. KG

Optos Plc

Poschmann + Neff GmbH

pricon GmbH & Co. KG

Rodenstock GmbH

SwissLens SA

TECHLENS WL Contactlinsen GmbH

Topcon Europe Medical B. V., German Branch

In diesem Jahr erfreuten sich die Kongressveranstalter an der Teilnahme von über 70 Studierenden. Diese trafen sich am Samstag beim Studi-Forum zum Thema „Geschäftsübernahme und Selbstständigkeit in der Augenoptik“.

Der nächste VDCO-Jahreskongress findet vom 27. bis 29. September 2024 im Ruhrturm Essen statt. Referenten mit aktuellen fachlichen Themen können sich gern an die VDCO wenden, um sich mit einem Vortrag und/oder Workshop zur SICHT.KONATKTE einzubringen. Der Kongress kann nur so herausragend sein wie die Referentinnen und Referenten, die ihr Fachwissen und ihre praktischen Erfahrungen teilen und an ihre Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Aus diesem Grund bedankt sich der VDCO-Vorstand noch einmal ganz herzlich und öffentlich für die herausragenden Vorträge und Workshops, die den Kongress in diesem Jahr so ausgezeichnet werden ließen.

Herzlichen Dank und auf ein freudiges Wiedersehen
im September 2024 in Essen.