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VDCO-Preisverleihungen

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Peter-Abel-Preis 2023 gewinnt Birgit Fritz

In diesem Jahr wurde der Peter-Abel-Preis zum 23. Mal von der VDCO verliehen. Den mit 2.000 Euro dotierten Preis erhielt Birgit Fritz. Sie hat mit ihrer Dissertation über „Die Brillenmikrobiota und ihre hygienische Bedeutung“ die internationale Jury in verschiedenen Beurteilungskriterien wie Aktualität, Systematik des Aufbaus, Darstellungsklarheit und -genauigkeit, Vollständigkeit der Daten, Ergebnisinterpretation, Diskussion des Ergebnisses und wissenschaftlicher Wert der Arbeit sowie Innovation überzeugt. Mit ihrer Dissertation im Bereich Mikro-/Molekularbiologie konnte Birgit Fritz zeigen, dass Brillen deutlich von  Bakterien (durchschnittlich circa 103 Bakterien pro cm²) besiedelt sind, darunter auch mit potenziell pathogenen Bakterien. Brillen älterer Probanden wiesen dabei eine deutlich höhere bakterielle Diversität auf als die jüngerer Personen, was die altersbedingte Veränderung des Hautmikrobioms widerspiegelt. Im Gegensatz dazu, konnten mittels 16S rRNAGen Amplikon Sequenzierung 665 verschiedene Gattungen auf getragenen Brillen nachgewiesen werden, vorwiegend Bakterien aus dem Haut- und Schleimhaut-Bereich und der Umwelt. Die Brillengläser wiesen dabei die diverseste Gemeinschaft auf. 80 Prozent der am häufigsten identifizierten Arten waren potenziell pathogen und können gerade bei immungeschwächten Menschen (Augen-)Infektionen auslösen. Um einen Transfer von Krankheitserregern zwischen Personen (oder Patienten und Ärzten) zu vermeiden, ist eine gründliche Handhygiene und Reinigung der entsprechenden Oberflächen zu empfehlen. Standardisierte Reinigungstests auf Testgläsern mit gängigen Reinigungsmethoden zeigten, dass eine feuchte (alkoholfreie/ alkoholhaltige) Reinigung signifikant effektiver ist (99 Prozent Keimzahlreduktion) als eine trockene.

Birgit Fritz ist derzeit akademische Mitarbeiterin der Hochschule Furtwangen, Fakultät Medical and Life Sciences. Die VDCO gratuliert recht herzlich und wünscht weiterhin beruflichen Erfolg. , @ VDCO/ Peter Magner

Gunter-Schamberger-Preis 2023 gewinnen Annika Keller und Laura Dietrich

Der Gunter-Schamberger-Preis hat eine lange Tradition und ehrt Studierende seit 1989, die im Rahmen eines Hochschulstudiums eine wissenschaftliche Arbeit im Bereich Kontaktlinsenoptik oder Optometrie verfasst haben. Den Gunter- Schamberger-Preis haben in diesem Jahr die Alumni Annika Keller und Laura Dietrich mit ihrer gemeinsamen Masterarbeit „Entwicklung einer Lernapp für die Optometrie und deren praktische Erprobung: LAOLA“ gewonnen. Annika und Laura nehmen seit Frühjahr 2023 am Bremer Starthaus-Coaching-Programm zur Existenzgründung teil, um ihre Ideen für die LAOLA-Lernapp weiterzuverfolgen. Denn, laut Annika und Laura, ist es für eine optimale augenoptische und optometrische Versorgung wichtig, dass das erlernte Fachwissen langfristig abrufbar bleibt. Dies erfordert stetige Wiederholung. Eine Möglichkeit, diese in den Alltag zu integrieren, können Lernapps bieten. Daher wurde im Rahmen dieser Masterarbeit der Prototyp einer Lernapp für die Optometrie mit einer täglichen Lernaufgabe entwickelt und praktisch erprobt. Mithilfe der aus dieser Masterarbeit gewonnenen Erkenntnisse soll die App weiterentwickelt und die Implementierung als weitere Lern- und Fortbildungsmöglichkeit in der Augenoptik und Optometrie angestrebt werden.

Der Preis wurde in diesem Jahr erneut von Alcon Pharma GmbH gesponsert und ist mit 1.000 Euro dotiert. Herzlichen Glückwunsch an die Preisträgerinnen 2023! , @ VDCO/ Peter Magner

Rolf-Weinschenk-Preis

Die VDCO ruft jährlich die Alumni und Studierenden zur Einreichung eines Posters im Rahmen des Wettbewerbs um den Rolf-Weinschenk-Preis auf. Gesucht wird das beste Poster mit dem Schwerpunkt „Best Practice and Innovation“ im Bereich Kontaktlinsenoptik. Der Rolf-Weinschenk-Preis wird dieses Jahr zum wiederholten Male von der Firma Hecht Contactlinsen GmbH gesponsert und ist mit 500 Euro dotiert. Alle Poster wurden im Rahmen der SICHT.KONTAKTE drei Tage ausgestellt und das beste Poster von den Teilnehmenden des Kongresses gewählt.

Gewonnen hat in diesem Jahr Jessica Gruhl mit der Arbeit über „Orthokeratology and Vision Requirements for Driver Licensing“. Jessica Gruhl ist Optometristin und Kontaktlinsenspezialistin. Seit Ihrem Abschluss an der Höheren Fachschule für Augenoptik Köln im Jahr 2019 ist sie im Kontaktlinsenfachinstitut Avermann Contactlinsen in Dortmund tätig. 2022 erhielt sie ihren Abschluss als M.Sc. Vision Science and Business (Optometry) im Rahmen des berufsbegleitenden Kooperationsstudiengangs er Hochschule Aalen mit dem New England College of Optometry (Boston, MA, USA) und der Pacific University (Forest Grove, OR, USA). Ziel ihrer Pilotstudie, die für den Poster-Preis eingereicht wurde, war  die Bestimmung Orthokeratologie-bedingter tageszeitlichen Schwankungen der Sehschärfe, Kontrastsehen, Dämmerungssehen und Blendempfindlichkeit zu bestimmen und die Einhaltung der Anforderungen für den Führerschein zu überprüfen.

Jessica Gruhl fand in ihrer Arbeit heraus, dass es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen monokularem Visus (logMAR) am Morgen (OD −0,07 ± 0,16; OS −0,03 ± 0,15) und abends (OD −0,09 ± 0,14; OS −0,06 ± 0,17) (p = 0,875; p = 0,353) oder die binokulare Sehschärfe am Morgen (OU −0,11 ± 0,15) und abends (OU −0,13 ± 0,13) (p = 0,500) gab. Der Visus reichte monokular von 0,63 bis 2,0 und binokular von 0,7 bis 2,0 (dezimale Sehschärfe), was der in den meisten europäischen Ländern geforderten monokularen Sehschärfegrenze von 0,60 und einer binokularen Sehschärfe von mindestens 0,50 entspricht. Darüber hinaus gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen dem Kontrastsehen am Morgen (11,5 ± 3,4 %) und am Abend (15,5 ± 9,3 %; p = 0,07), sowie dem Dämmerungssehen und der Blendempfindlichkeit am Morgen (beide 0,27 ± 0,09 log Contrast Sensitivity) und am Abend (beide 0,27 ± 0,09) (p = 1,000).

Dr. Stefan Bandlitz, (HFAK) und Jessica Gruhl, Rolf-Weinschenk- Preisträgerin 2023  , @ VDCO/ Peter Magner