Orthokeratologie bei hoher Myopie
Zweck. In Anbetracht des zunehmenden Anteils von Kindern mit Myopie, insbesondere in Asien, werden große Anstrengungen unternommen, das Risiko eines vermeidbaren Sehkraftverlusts infolge von hoher Myopie in Zukunft zu verringern. Orthokeratologie-Kontaktlinsen (Ortho-K-Linsen) werden nicht nur zur Korrektion der Myopie, sondern auch zur Verlangsamung der Myopieprogression sowie des axialen Längenwachstums eingesetzt. In diesem Fallbericht wird eine Patientin mit klinisch signifikant hoher Myopie vorgestellt, deren Refraktionsfehler mit Ortho-K-Linsen und Brillengläser korrigiert wurde.
Material und Methoden. Einer heute 14-jährigen Patientin mit schnell fortschreitender Myopie wurden Ortho-K-Linsen zur Behandlung ihrer Myopie verordnet und empfohlen. Hierzu wurden in der Praxis der Autorin regelmäßig die Refraktionswerte, die axiale Augenlänge, der binokulare Status, die Hornhauttopographie sowie die Gesundheit des vorderen Augenabschnitts kontrolliert.
Ergebnisse. Während eines Beobachtungszeitraums von zwei Jahren konnte die Myopie der Patientin durch eine Teilkorrektur der hohen Myopie mit Ortho-K-Linsen und des verbleibenden Refraktionsfehlers mit einer zusätzlichen Brille wirksam behandelt und eine Verlangsamung des axialen Längenwachstums erzielt werden. Ein aktualisiertes Paar Ortho-K-Linsen mit einem steileren Rückflächenradius der optischen Zone wurde verschrieben, um ein oberflächliches corneales Staining zu reduzieren und die Unversehrtheit der Hornhaut zu gewährleisten.
Fazit. Für eine erfolgreiche Behandlung der hohen Myopie mit Ortho-K-Linsen ist die Compliance des Patienten sowie eine sorgfältige Kontrolle des Refraktionsfehlers, der Achslänge und der Gesundheit des vorderen Augenabschnitts von entscheidender Bedeutung. Eine Anpassung bestehend aus Ortho-K-Linsen und Brille, kann eine sinnvolle und sichere Behandlungsstrategie für Patienten mit hoher Myopie darstellen. Eine solide, evidenzbasierte Leitlinie, um entscheiden zu können, ob das Linsentragen beendet werden kann, wenn keine weitere Achsverlängerung zu erwarten ist und die Myopie nicht weiter voranschreitet, wäre hilfreich.
Purpose. With an increasing proportion of children with myopia especially in Asia, efforts have been made to reduce chances of preventable sight loss related to high myopia in the future. Orthokeratology lens has been used as one of the modalities not just to correct myopia, but also to slow down myopic progression and axial elongation. This case report reviews a patient with clinically significantly high myopia, whose refractive errors was partially corrected with orthokeratology lens and spectacle lenses.
Material and Methods. A now 14-year-old patient with a history of fast progressing myopia, was prescribed and commended orthokeratology to manage myopia, while regularly monitoring her refractive errors, axial length, binocular
vision status, corneal topography, and anterior eye health was
monitored regularly at the author’s practice.
Results. Over a two year follow up period, a partial correction of high myopia with orthokeratology lenses and residual refractive errors with additional spectacle lenses was effective in managing this patient’s myopia, as well as slowing of axial elongation. An updated pair of orthokeratology lens with a steeper back optic zone radii were prescribed to reduce superficial corneal staining and to maintain corneal health.
Conclusion. Patient commitment and adherence to close monitoring of eyes in terms refractive errors, axial length, and anterior eye health, are vital in achieving a successful orthokeratology lens wear for high myopia. A dual fitting strategy consisting of orthokeratology lens and spectacle wear can be a safe management strategy that is acceptable for patients with high myopia. It would be helpful for practitioners to be able to rely on robust evidence-based guidance when determining whether lens wear can be ceased, i.e. when further axial elongation and myopic progression are no longer likely.
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