Klinischer Artikel

Diagnose und Therapie der primären vaskulären Dysregulationen (Flammer- Syndrom) bei Glaukom-Patienten

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Veröffentlicht am:
Autoren
1Universität Basel, Basel, Schweiz
2Universitätsspital Basel, Basel, Schweiz
Schlüsselwörter
Glaukomatöse Optikus Neuropathie
primäre vaskuläre Dysregulation
Flammer-Syndrom
oxidativer Stress
Perfusionsdruck
retinaler Venendruck
Keywords
glaucomatous optic neuropathy
primary vascular dysregulation
Flammer syndrome
oxidative stress
perfusion pressure
retinal venous pressure
Zusammenfassung

Zweck:

Die Glaukom-Krankheit führt zur glaukomatösen Optikus Neuropathie (GON). Wie eine GON entsteht, ist aber bis heute noch nicht völlig geklärt. Während früher ein erhöhter intraokularer Druck (IOD) als mehr oder weniger alleinige Ursache betrachtet wurde, wissen wir heute, dass es neben dem IOD weitere Risikofaktoren gibt. In diesem Review wird die Bedeutung der Durchblutung beschrieben.

Material und Methoden:

Die Literatur über die Durchblutung beim Glaukom ist schwer zu überblicken. In diesem Review besprechen wir Publikationen, welche vor allem zum Verständnis der Zusammenhänge zwischen Durchblutung und GON beigetragen haben.

Ergebnisse:

Eine instabile Sauerstoffversorgung führt lokal zu einem erhöhten oxidativen Stress in den Mitochondrien. Dieser Stress reduziert die Energieproduktion. Die Arteriosklerose und ihre Risikofaktoren führen zu einer mehr oder weniger stabilen Reduktion der Durchblutung. Bei Patienten mit einer primären vaskulären Dysregulation (PVD) hingegen ist die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung instabil. Menschen mit einer anlagebedingten PVD haben meistens weitere Symptome und Zeichen, wie zum Beispiel tiefer Blutdruck oder kalte Hände. Die Kombination von PVD mit den anderen Symptomen wird Flammer-Syndrom (FS) genannt.

Fazit:

Das FS trägt zur Entwicklung von GON bei, weil es die Autoregulation der Augendurchblutung stört. Damit führen Blutdruck- und IOD-Schwankungen zu einer instabilen Durchblutung und damit zu einem unstabilen Sauerstoff­angebot. Als Folge davon steigt der oxidative Stress, welcher entscheidend zur GON-Entwicklung beiträgt.

Abstract

Objective:

Glaucoma disease leads to glaucomatous optic neuropathy (GON). However, how GON develops is still not fully understood. While increased intraocular pressure (IOP) used to be considered more or less the sole cause, we now know that there are other risk factors besides IOP. In this review we describe the importance of blood flow in GON.

Material and Method:

The literature on blood flow in glaucoma is difficult to survey. In this review we discuss publications that have contributed to the understanding of the relationship between blood flow and GON.

Results:

Unstable oxygen supply leads locally to increased oxidative stress in mitochondria. This stress reduces energy production. Atherosclerosis and its risk factors lead to a more or less stable reduction of blood flow. However, in patients with primary vascular dysregulation (PVD), blood flow and thus oxygen supply are unstable. People with constitutional PVD usually have other symptoms and signs, such as low blood pressure or cold hands. The combination of PVD with the other symptoms is called Flammer syndrome (FS).

Conclusion:

FS contributes to the development of GON since it interferes with the autoregulation of ocular blood flow. Thus, blood pressure and IOP fluctuations lead to an unstable blood flow and to an unstable oxygen supply. Consequently, oxidative stress increases, which contributes decisively to GON development.

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