Überblick und Handlungsleitfaden bei visuellen Störungen im Zusammenhang mit Kiefer- und Haltungsstörungen
Zweck:
Das Gesamtsystem Mensch besteht aus verschiedenen Teilsystemen. Diese sind anatomisch und funktionell miteinander verbunden und bilden eine strukturelle Einheit. Demzufolge können sich Störungen in einem Teilsystem auch auf andere Teilsysteme und den gesamten Organismus auswirken.
Material und Methoden:
Mittels zusammenfassender Literaturarbeit und praktischer Erfahrung wird eine Übersicht über visuelle Störungen im Zusammenhang mit Kiefer- und Haltungsstörungen gegeben. Diese sind Visusunterschiede, sphärische und astigmatische Anisometropien sowie Binokularstörungen. Visuelle Störungen können dabei primär oder sekundär vorliegen. Zur Feststellung einer visuellen Asymmetrie sind deshalb die Prüfungen von Visus und Ametropien sowie auf symmetrische Augenbewegung, Konvergenz und Binokularfunktion sinnvoll.
Ergebnisse:
Visuelle Störungen im Zusammenhang mit Kiefer- und Haltungsstörungen können durch Störungen der Nervenbahnen (afferente als auch efferente Störungen), der Muskeln und des Skeletts übertragen werden. Deshalb ist eine fachübergreifende Befundung/Diagnostik sowie Auswahl der Versorgung und des entsprechenden Managements wichtig.
Fazit:
Optometristen*innen müssen visuelle Störungen im Zusammenhang mit Haltungsstörungen erkennen, um eine zielführende Analyse und Behandlung gewährleisten zu können.
Purpose:
The human system consists of various subsystems. These are anatomically and functionally connected and form a structural unit. As a result, disorders in one subsystem can also affect other subsystems and the human system as a whole.
Material and Methods:
Using literature review and practical experience, an overview of visual disorders associated with jaw and posture disorders is presented. These are visual acuity differences, spherical and astigmatic anisometropia, and binocular disorders. Visual disorders may be primary or secondary. Therefore, to determine visual asymmetry, testing for visual acuity and ametropias, as well as for symmetric eye movement, convergence, and binocular function are useful.
Results:
Visual disorders with jaw and postural disorders can be transmitted by disorders of the nerve pathways (afferent as well as efferent disorders), muscles and skeleton. Therefore, an interdisciplinary assessment/diagnosis and selection of care and appropriate management is important.
Conclusion:
Optometrists must recognize visual disorders associated with postural disorders in order to provide thorough history and treatment.
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