Kasuistik

Zur falschen Zeit am falschen Ort – Eine Kasuistik

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1 Dr. med.
2 Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH, Klinik für Augenheilkunde, Potsdam, Germany
Schlüsselwörter
Feuerwerksverletzung
Augenverletzung
Bulbustrauma
Enukleation
Keywords
fireworks injury
eye injury
bulbar trauma
enucleation
Zusammenfassung

Zweck. Die Kasuistik beschreibt die Folgen einer Feuerwerksverletzung am linken Auge eines 63-jährigen Mannes und widmet sich in diesem Kontext ebenfalls dem Gesamtkomplex Feuerwerksverletzungen in Deutschland.

Material und Methoden. Eine komplexe Untersuchung des vorderen und hinteren Augenabschnitts inklusive verschiedene operative Eingriffe wurden aufgrund der Schwere der Verletzung durchgeführt. Hierzu gehörte unmittelbar unter anderem eine Augensonografie, eine radiologische Diagnostik sowie eine Operation in lokaler Narkose um eine Bulbusruptur auszuschließen. Zu den operativen Eingriffen gehörten unter anderem eine pars plana Vitrektomie, pars plana Vitrektomie-Revision, eine Entfernung der Silikonöltamponade sowie aufgrund der Schmerzsymptomatik mehrere zyklodestruktive Eingriffe und eine Enukleation des Auges.

Ergebnisse. Trotz aller Behandlungsbemühungen waren vier Monate nach der Verletzung weiterhin dauerhaft, medikamentös kaum linderbare Schmerzen in Verbindung mit einem aufgrund einer totalen Optikusatrophie vollständig erblindetem Auge vorhanden, weshalb eine Prothesenversorgung vorgenommen wurde.

Fazit. Feuerwerksverletzungen sind ein ernst zu nehmendes gesellschaftliches Problem. Ein Viertel aller Patient*innen mit einer feuerwerksbedingten Augenverletzung müssen in der Regel stationär behandelt werden und rund fünf Prozent der Patient*innen tragen eine Bulbusruptur davon. Aus augenärztlicher Sicht ist eine Diskussion bezüglich privater Feuerwerke angezeigt.

Abstract

Purpose. The case report describes the consequences of a fireworks injury to the left eye of a 63-year-old man and is also dealing with the whole complex of fireworks injuries in Germany.

Material and Methods. A comprehensive examination of the anterior and posterior segment of the eye including various surgical procedures were performed due to the severity of the injury. This included immediate ocular ultrasonography, radiological diagnostics and surgery under local anesthesia to rule out a bulbar rupture. The surgical procedures included a pars plana vitrectomy, pars plana vitrectomy revision, removal of the silicone oil tamponade and, due to the pain symptoms, several cyclodestructive procedures and enucleation of the eye.

Results. Despite all treatment efforts, 4 months after the injury there was still permanent pain that could hardly be reduced with medication in conjunction with an eye that was completely blind due to total optic atrophy, which is why a prosthetic fitting was carried out.

Conclusion. Firework injuries are a serious social problem. A quarter of all patients with a firework-related eye injury usually require hospital treatment and around 5% of patients suffer a bulbar rupture. From an ophthalmological point of view, a discussion regarding private fireworks is necessary.

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