Editorial: Neuer Leitfaden für in UK registrierte Optometristinnen und Optometristen
Die Regulierungsbehörde für die optischen Berufe im Vereinigten Königreich ist der General Optical Council (GOC). Seine Aufgabe ist der Schutz der Öffentlichkeit durch die Förderung hoher Standards im Bereich der Ausbildung, der angebotenen Leistungen sowie des beruflichen Verhaltens der registrierten Fachpersonen. Zurzeit sind annähernd 30.000 Optometristen, Dispensing Opticians, Studierende und optische Unternehmen im GOC registriert. Vergleichbar ist der General Optical Council mit den Berufskammern freier Berufe in Deutschland. Beginnend mit dem Jahr 2022 hat der GOC die Weiterbildung (CET) für die optischen Berufe neu geregelt und hierfür einen neuen Leitfaden mit dem Titel „Kontinuierliche berufliche Entwicklung (CPD) – ein Leitfaden für Registrierte“ herausgegeben.1 Das Dokument ist gleichermaßen interessant für die registrierten Berufs-angehörigen als auch die Anbieter von Fortbildungsveranstaltungen, welche der GOC in „GOC zugelassene und vorläufig zugelassene Anbieter“ unterteilt. Zu Beginn des neuen dreijährigen Fortbildungszyklus haben die im GOC registrierten Angehörigen der ver-schiedenen optischen Disziplinen einen individuellen Entwicklungsplan bezüglich ihrer möglichen und notwendigen Fortbildung zu erstellen. Hierauf abgestimmt hat dann jeder Berufs-angehöriger seinen eigenen Fortbildungsplan zu erstellen. Grundsätzlich sind für Opto metristen 36 (CPD) Punkte für den 3-Jahreszyklus in vier Kernbereichen notwendig. In jeder dieser Domänen muss wenigstens ein CPD-Punkt erlangt werden. Zu den Kernbereichen gehören: Professionalität, Kommunikation, klinische Praxis sowie Führung und Verantwortung. Die weitere Spezifizierung der notwendigen CPD-Fortbildungspunkte ist wie folgt:
• Minimale jährliche Anzahl an CPD-Punkten: 6
• Mindestens 18 interaktive CPD-Punkte
• Mindestens 1 Peer Review
Am Ende des dreijährigen Zyklus hat der registrierte Optometrist auf Basis seines „Fortbildungsplans“ einen kontrollierten fachlichen Gedankenaustausch bezüglich der erzielten beruflichen Entwicklung mit einem ebenfalls beim GOC registrierten Kollegen vorzunehmen. In Deutschland hat in der Vergangenheit die Vereinigung Deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen (VDCO) GOC-anerkannte Fortbildungsveranstaltungen angeboten, was vor allem von deutschsprachigen Optometrist*innen, die in UK registriert sind, reichlich genutzt wurde. Dies soll auch für den GOC-Zyklus 2022 – 2025 gelten, was die VDCO-Veranstaltungen für Kolleg*innen aus den deutschsprachigen Ländern Europas besonders interessant macht. Die mährisch-österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach hat einmal geschrieben: „Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein“. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern viel Spaß beim Studium der aktuellen OCL-Ausgabe.
Ihr Wolfgang Cagnolati
[1] General Optical Council: (2021). Continuing Professional Development (CPD) A guide for registrants. https://optical. org/en/publications/continuingprofessional- development-cpd-aguide- for-registrants.